CONCEPT-Studie

EudraCT: 2016-000432-17

Sponsor: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

LKP: Prof. Dr. Katja Weisel

Titel: Eine klinische Phase-II-Studie zur Induktions-, Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie mit Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (I-KRd) in der Primärtherapie des Hochrisikomyeloms

Einführung (Studienziel/Fragestellung):

Das Multiple Myelom (MM) ist genetisch und klinisch gesehen eine sehr heterogene Erkrankung. Durch den wissenschaftlichen Fortschritt bei der genetischen Charakterisierung der Myelomerkrankung sind mittlerweile bestimmte genetische Marker mit prognostischer Relevanz identifiziert worden. Auf der Grundlage dieser genetischen Informationen kann ein gewisser Anteil der Patienten bei Diagnosestellung in die Kategorie des „Hochrisikomyeloms“ eingestuft werden. Leider haben Patienten mit nachgewiesener Hochrisikokonstellation derzeit eine ungünstigere Prognose, da sie trotz der innovativen, neu zugelassenen Substanzen immer noch häufig frühe Rezidive erleiden. Im Rahmen der GMMG-CONCEPT-Studie wurde für diese Patientensubgruppe ein intensiverer Therapieansatz mit einer Quadrupeltherapie aus einem CD38-Antikörper (Isatuximab) und dem KRd-Regime (Carfilzomib, Lenalidomid, Dexamethason) konzipiert.

Bei der im Jahre 2017 gestarteten GMMG-CONCEPT-Studie handelt es sich um eine Phase-II-Studie für neu diagnostizierte MM-Patienten mit dem Status Hochrisiko, d.h. dem genetischen Nachweis einer del17p, t(4;14), t(14;16) oder ≥ 3 Kopien +1q21 bei gleichzeitigem Vorliegen eines ISS Stadiums II oder III. Um ein intensiveres Therapieregime etablieren zu können, untersucht die CONCEPT-Studie die Effektivität der Reduktion der Tumorlast durch die intensive Kombinationstherapie bestehend aus einem Proteasominhibitor neuerer Generation, Carfilzomib (Kyprolis®), der immunmodulatorischen Substanz Lenalidomid (Revlimid®), dem Steroid Dexamethason und Isatuximab (monoklonaler Antikörper gegen CD38).

Das I-KRd-Schema wird sowohl bei der Induktions- als auch bei der Konsolidierungstherapie angewandt (s. Abbildung Studiendesign). Bei der Erhaltungstherapie wird auf die Steroidgabe verzichtet (I-KR). Generell war eine Teilnahme an der Studie sowohl für Patienten, die sich für eine Hochdosistherapie (HDT) und autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) eignen, möglich (Arm A), als auch für Patienten, die hierfür nicht in Frage kommen, z.B. Patienten > 70 Jahre (Arm B). Mit der Wiedereröffnung der Studie im Juni 2021 ist die Teilnahme ausschließlich für Patienten, die sich für eine Transplantation eignen, möglich.

Der primäre Studienendpunkt ist die MRD-Negativität (minimal residual disease, MRD) nach der Konsolidierung, d.h. nach 10 Zyklen I-KRd mit klassischer Intensivierung (HDT + autoSCT) im Studienarm A bzw. nach insgesamt 12 Zyklen I-KRd bei nicht für die Transplantation geeigneten Patienten (Arm B). Das Erreichen einer molekularen Remission ist nach heutigem Kenntnisstand ein wichtiger Faktor bei der Prognosebeurteilung. Die sekundäre Fragestellung, die adressiert wird, ist das Progressionsfreie Überleben (progression free survival, PFS).

Studiendesign: Prospektive, multizentrische, unverblindete, zweiarmige, nicht randomisierte Phase-II-Studie zur Erstlinientherapie von MM-Patienten mit Hochrisikoprofil

Prüfzentren: Die GMMG-Studiengruppe ist Mitglied im Kompetenznetz Maligne Lymphome (KML). Eine Prüfzentrumssuche für die CONCEPT-Studie finden Sie auf der Homepage der KML.